Ein Stück Hamburger Geschichte kehrt zurück
Die “HFB 320″ oder der “HANSA JET” – wie dieses Flugzeug auch viel häufiger bezeichnet wird – ist ein Meilenstein der europäischen Luftfahrtindustrie.
Es ist das erste deutsche, in Serie gebaute Verkehrsflugzeug mit Strahlantrieb. Dieses Baumuster entstand ab 1964 in Hamburg und ist damit einer der Wegbereiter der Airbusproduktion in Hamburg Finkenwerder.
Weblinks und mehr Information
HansaJet.org Webseite, mit mehr Geschichte und Information.
Auzug aus dem Transportbericht der Original Webseite
Report von Heinz Schlosser
Es begann mit einem Spottergespräch
Was sind Spotter? Das sind die die an Flughäfen stehen und Flugzeuge fotografieren.
Matthias, Lukas und ich sind auch solche. Bei vielen Gesprächen zwischen Matthias und mir am Taxiway Alpha in Weeze und unseren Flügen durch Europa haben wir auch über Hansi gesprochen. Ich übergab Matthias eine CD mit den Fotos die ich in Manching gemacht habe.
Später noch ein Buch über Hansi und ein weiteres leihweise von dem ich zwei Exemplare ich besitze. Irgendwie muß ich in ihm das Interesse für Hansi geweckt haben. Eines Tages sagte er mir: „Ich bin bei Hansa Jet eingetreten.“ Das fand ich toll. Irgendwann fragte ich ihn warum er eingetreten sei. Seine Antwort: „Das ist ein tolles Projekt. Wir wollen ja mit ihm fliegen.“ Somit können wir dann eines Tages unserem Snobismus noch ein draufsetzen, nämlich: „Wir jetten mal eben über Europa.“ Lukas, sein Bruder, bekam Wind von der Geschichte und stellte auch immer wieder Fragen dazu. So kam es, daß wir drei den Transport
begleitet haben.
Der Umzug
Den Transport von Manching nach Fuhlsbüttel hatte die Spedition Dehrner Transporte Egenolf aus dem Westerwald zu äußerst günstigen Konditionen durchgeführt. So auch diesen. Auf unserer Internetseite habe ich die Termine gelesen. Es wurden ja noch Helfer für Verladung, Transportsicherung etc. gesucht. Vor meiner Zusage habe ich mit Annika telefoniert ob sie uns an dem Wochenende auch beherbergen kann. Wir hatten Glück. Ich hatte mich für die Transportsicherung entschieden. Mit Matthias und Lukas gesprochen und die beiden wollten mit. Nun an Klaus Peter Trogisch, Transportleiter, die persönlichen Daten wie Nummer des Perso, Geburtsdaten, Wohnort etc. gemeldet.
Das war auch erforderlich weil wir auf ein Werks- und Flugbetriebsgelände kamen. Der Sicherheitsdienst musste ja auch uns alle checken ob wir auch nichts auf dem Kerbholz hatten was die Anwesenheit auf dem Gelände nicht erlaubt hätte. Doch da alles glatt lief sind wir Drei nach einem kurzen Essen freitags in den Norden aufgebrochen. Matthias fuhr meinen Wagen für Part 1, das heißt bis zur Raststätte Dammer Berge. Danach war Crewchange angesagt und ich fuhr weiter bis Jork. Als wir kurz vor der Abfahrt Hollenstedt waren rief Annika an und fragte wie lange wir noch brauchten. Ich sagte so ca. 30 Minuten. Das kam auch ungefähr hin.
Nach der Begrüßung war erst einmal Essen angesagt. Spaghettis und eine schöne von Annika gemachte Sauce. Gut gewürzt und Knoblauch drin. Finja saß in ihrem Hochstuhl und bekam ihren Brei. So nach dem Motto Klappe auf, Löffel rein und Klappe zu. Nachdem sie gesättigt war wurden wir von ihr richtig zu getextet. Eine für uns unverständliche Sprache aber sie hat begeistert.
Der Ablauf für den Umzug war folgender: Aufstehen 7.00 Uhr, Meeting am Cafe Himmelsschreiber um 9.30 Uhr und dann ca. 10.30 Uhr den Tross begleiten. Abends, wissen wir noch nicht. Tisch abgeräumt und dann noch geplaudert.
Auf zum Cafe Himmelsschreiber und die Vereinskollegen begrüßt. Bei dieser Gelegenheit Matthias als neues Mitglied vorgestellt. Doch dann wurde auf einmal das Tor zum Vorfeld geöffnet und das war das Signal dass der Konvoi bald kommen wird. Da kam er. Tiefbett Tieflader mit Hansi, Gliederzug mit den Anbauteilen, zwei 7,5 Tonner von Europcar, die hatte Ecki besorgt, und ein PKW mit Hänger mit den restlichen Teilen.
Fahrzeuge aus dem Gelände heraus und dann formierte sich in der Straße der Konvoi. Klaus Peter, unser Transportleiter, hielt nun das Briefing für den Transport ab. Es gab ja einiges zu beachten. Airbus hatte uns den Follow Me Wagen mit der Nr. 1 geschickt. Das war schon eine Auszeichnung. In diesem Wagen fuhren Klaus Peter und sein Sohn mit. Ich hatte als Transportsicherung den letzten Wagen. Gelbe Rundumleuchte auf dem Dach, gelbe Warnjacke an und dann gings los. Durch die Stadt und dann zur A 7.
Bei mir zu Hause habe ich die Strecke mir auf dem Stadtplan angesehen und mich gewundert daß wir dieses Mal durch den Elbtunnel fahren durften. Als wir von Manching kamen wurde uns das nicht gestattet und wir mussten durch die Stadt. Auch auf diesem Trip wurden wir von den verschiedensten Presse Leuten begleitet. Bei unserer Abfahrt hatte Klaus Peter den Betriebsdienst des Elbtunnels informiert daß wir gestartet sind. Der hat dann die Höhenmeßanlage des Tunnels abgeschaltet. So konnte kein Alarm kommen. Es wäre sonst der Teufel los gewesen. Der Betriebsdienst hat dann gleich die Polizei in Finki informiert was auch gut war.
Alle Transportfahrzeuge und Sicherungsfahrzeuge waren über Funk verbunden. Das musste sein. Wurde der Konvoi durch eine Ampelschaltung getrennt, wurde sofort mit dem ersten Wagen gesprochen und der erste Teil des Konvois blieb stehen sodaß wir anschließend wieder aufschließen konnten. Die Presse hat einen tollen Job gemacht und hatte uns immer wieder überholt um uns dann an den nächsten Fixpunkten wieder zu fotografieren oder zu filmen. Zuschauer hatten wir auf der gesamten Fahrstrecke genug. Wann wird schon mal ein Flieger auf der Straße transportiert? Äußerst selten.
Dort aufgefahren und dann zum Elbtunnel und weiter nach Waltershof um nach Finki abzufahren. Dann die Einfahrt nach Finkenwerder. Für den Verkehr stand uns nur die Durchgangsstraße, zweispurig, zur Verfügung. Die Polizei machte uns den Weg bis zum Delivery Center frei und es lief in Finki nichts mehr. Wir hatten ja Sonderrechte dank Polizei. Hansi kam ja nach Hause. Wie Ecki sagt, er kehrt in seinen Kreissaal zurück. Während der Fahrt in Finki wurde es an einer fast 90° Kurve für unseren Tiefbett Tieflader etwas eng. Tiefbett Tieflader haben einen Abstand vom Boden bis zur Auflieger Unterseite nur max. 30 cm Abstand. Sie sind eigentlich für große industrielle Transporte gebaut. Der komplette Zug hatte ja nur eine Länge von etwas über 24 Meter. Mehr als jeder Lastzug hier in Deutschland haben darf. Bevor der Konvoi aufs Werksgelände fahren konnte mussten wir warten mussten wir die Presse vor lassen damit sie sich für ihre Aufnahmen richtig positionieren konnten.
Doch dann war’s geschafft. Die Presse hatte ihre Positionen eingenommen und wir fuhren dann über eine weitere Straße zum Hangar 104. Ein leerer Hangar für unseren Hansi. Das ist schon toll. Fotografieren durften wir. Aber nur den Einzug von Hansi und wenn er am Platz stand. In dem Hangar waren im Hangarboden noch die Waagen für die A 320 Familie eingebaut. Flugzeuge müssen vor und nach der Lackierung gewogen werden. Einmal zur Kontrolle wie viel Lack aufgetragen wurde und um fest zu stellen wie hoch das maximale Leergewicht ist. Hansi stand im Hangar auf Position und wurde von einigen wichtigen Airbus Leuten begutachtet.
Wenn wir zur Toilette mussten ging das nicht ohne Begleitung. Nicht daß er uns helfen wollte sondern um uns zu zeigen wo die sind. Danach konnten wir mit unseren Ausweisen selbständig dorthin gehen. Fotografieren verboten da wir durch einen Produktionshangar mussten. Es juckte sehr in den Fingern um den Auslöser zu drücken denn es standen tolle bemalte Flieger dort. Aber verboten. GRRRRRR!!!!!!! Nachdem Hansi und die anderen Teile untergebracht waren sind wir noch zu Obsthof Matthies in Jork gefahren und Kaffee und Kuchen zu uns genommen.
Es war mal wieder ein tolles Wochenende. Ein Erlebnis der besonderen Art. Der Transport von Hansi und seine Unterbringung bei Airbus. Es ist schon was Besonderes einen Flugzeugtransport zu begleiten. Für Matthias und Lukas das erste Mal und für mich das zweite Mal. Nämlich von Manching nach Hamburg. Das Wiedersehen mit den Kollegen aus Hansajet e.V.. Vorstellung von Matthias als neues Mitglied im Verein und Lukas als seinen Bruder. Ach ja, noch eine kleine Begebenheit gab es. Walter Reimers, echter Hanseat, hatte Lukas als meinen Enkel eingestuft. Ich habe Walter dann aufgeklärt und wir haben alle gelacht. Auch wieder Erlebnisse der besonderen Art die uns nicht mehr aus dem Gedächtnis gehen. Wir hoffen, daß wir unseren Hansi so in 5 – 6 Jahren am Himmel haben. Da gehört er hin.